Solange
die
Menschen
nicht
sesshaft
waren
und
als
Nomaden,
jagend
und
sammelnd
durch
die
Wälder
und
Savannen
zogen,
war
die
Beziehung
zwischen
ihnen
und
dem
Wolf
in
Ordnung.
Alle
nutzten
den
gesamten,
ihnen
zur
Verfügung
stehenden
Lebensraum
in
ständiger
Bewegung.
Beide
profitierten
voneinander
-
denn
der
Mensch
lernte
sogar
von
den
Jagdstrategien
der
Wölfe!
Schließlich jagten beide im „Rudel“ und es ging häufig um die gleichen Beutetiere!
Man
geht
davon
aus,
dass
Wölfe
irgendwann
den
nomadisierenden
Clans
der
Menschen
folgten
und
dann
ebenfalls
Vorteile
dahingehend
daraus
zogen,
dass
sie
Jagdüberreste,
welche
von
den
Menschen
an
ihren
Lagerstellen
zurückgelassen
wurden,
als
Nahrungsquelle
nutzten.
Eine
Win-Win-
Situation für Mensch und Wolf.
Heutige
Forschungserkenntnisse
lassen
vermuten,
dass
es
bereits
vor
ca.
15.000
Jahren,
wahrscheinlich
sogar
noch
viel
früher,
zu
ersten
Annäherungen
zwischen
Wolf
und
Mensch
kam!
Diese
symbiotischen
Annäherungen
und
dann
daraus
entstehenden
Verbindungen,
führten
dann
zur
Entwicklung
vom
Wolf
zum
„Haushund“
-
dem
„Canis
lupus
familiaris“!
Der
Mensch
hatte
es
geschafft
einige
Vertreter
des
Wolfes
zu
domestizieren.
Aus
diesen
Tieren
wurden
dann
ausnahmslos
alle
heute bekannten Hunderassen.
Eine echte Erfolgsgeschichte!
Die
Probleme
fingen
erst
an,
als
der
Mensch
sesshaft
wurde
und
begann
Ackerbau
und
vor
allem
auch
Viehzucht
zu
betreiben.
Das
geschmeidige
Gefüge
des
„Miteinanders“
von
Wolf
und
Mensch
in
der
gesamten
Natur,
erstarrte
und
wurde
durch
das
Sesshaftwerden
des
Menschen
auseinandergerissen.
Sie
nutzten
nicht
mehr
den
gleichen
großen
Raum.
Der
Mensch
war
jetzt
lokal
gebunden
und
von
diesem
Standort
abhängig
was
seine
Nahrung,
Kleidung
und
Behausung
anging.
Er
zog
nicht
mehr
herum
und
jagte
wie
früher
den
Beutetieren
nomadisierend
hinterher.
Er
hatte
seine
„Beute“
jetzt
an
und
in
der
Umgebung
seiner
Hütte.
Dies
bezieht
sich
nicht
nur
auf
die
Wildtiere,
die
er
in
einem
viel
engeren
Kreis
für
seine
Nahrungsgewinnung
brauchte
und
jagte,
sondern
eben
auch
auf
die
-
Weidetiere,
die
er
nun
begann
zu
„züchten“!
Da
diese
aber
auch
im
Jagdgebiet
des
Wolfes
lebten,
begannen
die
Probleme,
wenn
der
Wolf
diese
Tiere,
für
ihn
waren
sie
nichts
weiter
als
eine
weitere
Beute,
riss!
Aus
dieser
absolut
natürlichen
Betrachtungsweise
des
Wolfes von Weidetieren resultieren heute die Probleme - menschengemachte Probleme!
Jedenfalls
wurden
aus
einst
gemeinsamen,
wilden
Jägern
und
„Gefährten“
Konkurrenten
ja
gar
Feinde!
Somit
entzweite
sich
dann
die
Erfolgsgeschichte,
die
jedoch
ihren
Fortbestand
im
domestizierten
Zweig
bis
heute
in
Form
unserer
beliebtesten
Haustiere,
der
Haushunde
hat.
Den
wildlebenden Wolf, den will eine aber nur kleine Gruppe von „Menschen“ nicht mehr!
Zunächst
meinen
herzlichen
Glückwunsch,
denn
sollten
Sie
einem
Wolf
in
der
Natur
tatsächlich
begegnen,
sind
Sie
einer
der
wenigen
Menschen,
ein
Glückspilz
geradezu,
dem
dieses
Erlebnis
zuteilwird.
Auch
wenn
die
Population
gestiegen
ist.
Und
ich
weiß,
wovon
ich
rede.
Dazu
aber
an
anderer Stelle mehr
.
Was
aber
mache
ich,
wie
verhalte
ich
mich
nun
richtig,
wenn
ich
tatsächlich
einmal
in
diese
Situation
gelangen
sollte?
Diese Frage ist ganz einfach zu beantworten:
Ruhig und respektvoll!
Genießen
Sie
diesen
Augen-
und
Anblick,
der
ihnen
vergönnt
ist,
denn
in
der
Regel
und
das
weiß
ich
aus
reichlicher,
eigener
Erfahrung
von
zufälligen
(Nah)-begegnungen
durch
meine
persönliche
Feldforschung,
dass
eine
solche
Begegnung
nicht
lange
andauert.
Es
sei
denn,
der
Wolf
bemerkt
sie
nicht
sofort,
durch
vielleicht
eine
entsprechend
günstige
Windrichtung.
So
wie
bei
dem
vorstehenden
Foto,
als
ich
an
dem
Abend
zufällig
auf
die
“Welpen“,
den
Rüden
und
seine
Schwester
des
sogenannten
„Barnstorfer
Rudels“
im
Jahr
2017
stieß
und
unbemerkt
fast
eine
Dreiviertelstunde
mit
ihnen
am
selben Platz verbringen durfte. Bis sie mich dann bemerkten und… weg waren sie.
Dies
ist
eine
Erfahrung,
die
ich
nie
in
meinem
Leben
vergessen
werde.
Das
sind
Momente,
die
sich
einem
ewig
ins
Herz
als
Erinnerung
eintragen.
Seither
habe
ich
noch
einige
Nahbegegnungen
gehabt, aber nicht von dieser Dauer.
Sollte
jemandem
eine
solch
unverhoffte
Kontaktsituation
unangenehm
sein,
weil
das
Tier
vielleicht
relativ
in
Ihrer
Nähe
ist,
machen
sie
sich
in
jedem
Fall
bemerkbar.
Dann
hat
der
Wolf
die
Gelegenheit,
Sie
wahrzunehmen
und
sich
dann
zurückzuziehen.
Ziehen
sie
sich
dann
ebenfalls
zurück
-
aber
langsam.
Den
Blick
dabei
immer
auf
den
Wolf
gerichtet.
Anders
als
bei
einem
Hund
schauen sie dem Wolf direkt in die Augen.
Und
bitte, rennen Sie niemals davon!
Sollte
der
Wolf
sie
wahrnehmen,
wird
er
sich
in
aller
Regel
sofort
zurückziehen.
Hier
trifft
ein
Prädator
auf
einen
anderen
Prädator
und
als
solchen
wird
der
Wolf
sie
erkennen.
Er
wird
dann
wahrscheinlich
nicht
in
panischer
Flucht
davonrennen,
sondern
sie
evtl.
sogar
einen
Moment
lang
betrachten
und
dann
davontrotten.
Hierbei
kann
es
sein,
dass
er
sich
sogar
noch
mehrfach
umdreht, um seinen eigenen Rückzug zu sichern.
Es
ist
aber
auch
sogar
möglich,
dass
sich
das
Tier
Ihnen
nähert.
Dies
tun
in
der
Regel
aber
nur
junge,
unerfahrene
und
damit
wie
alle
„Kinder“
extrem
neugierige
Jungwölfe.
Sie
wollen
sehen
wer
und
was
sie
sind
und
wer
und
was
da
in
ihrem
Revier
auftaucht
und
herumläuft.
Und
dabei
können
sie
dann schon mal mehrere hundert Meter ihre Spazierbegleitung sein.
Möchten
sie
dies
nicht,
machen
sie
das
deutlich,
machen
sie
sich
Groß,
repräsentieren
sie
sich
und
machen
es
jetzt
genau
umgekehrt.
Zeigen
sie
diesem
neugierigen
Jungschnösel,
dass
ihnen
sein
Verhalten
nicht
passt
und
gehen
eher
auf
ihn
zu
als
dass
sie
sich
zurückziehen.
Machen
sie
Lärm,
bewerfen
sie
ihn
notfalls
mit
Ästen
und
Zweigen,
was
ihnen
immer
gerade
unter
die
Finger
kommt.
Für ganz mutige rennen sie direkt ein Stück weit auf ihn zu und schreien ihn dabei an.
In
der
Regel
sollten
sie
aber
eine
solche
Situation
genießen,
denn
dieser
wundervolle
Anblick
war
für lange Zeit durch die Ausrottung des Wolfes durch uns den Menschen nicht möglich gewesen.
Wenn
es
die
Situation
hergibt,
machen
sie
bei
einer
Wolfsbegegnung
immer
Fotos,
denn
so
schnell
werden
sie
eine
solche
Gelegenheit
nicht
mehr
bekommen.
Machen
Sie
die
Bilder
bitte
aus
der
Distanz
heraus
und
verfolgen
das
Tier
dazu
nicht.
Der
Wolf
könnte
sich
dann
dabei
in
die
Enge
gedrängt
und
provoziert
fühlen
und
das
könnte
dann
tatsächlich
zu
einer
gefährlichen
Situation
führen.
Seien
sie
sich
immer
bewusst,
der
Wolf
ist
kein
domestizierter
Hund
und
er
ist
kein
Haus-
und
erst
recht
kein
Kuscheltier.
Er
ist,
was
er
ist,
ein
wildlebender
Beutegreifer,
in
dessen
Beuteschema
sie
nicht
hineinpassen.
Für
ihn
sind
sie
nichts
weiter
als
ein
weiteres
Lebewesen,
welches
er
ohne
„Wenn
und
Aber“
in
seinem
Lebensraum
akzeptiert
und
ihn
mit
ihnen
teilt,
solange
man
respekt-
und rücksichtsvoll sich ihm gegenüber verhält.
Dörfer,
Straßen,
Siedlungen,
Höfe,
Acker-
und
Weideland
etc.
sind
eindeutig
von
uns
gemacht.
Was
haben sie nun mit dem Wolf aber gemein?
„NICHTS“
würde
ihnen
jetzt
jeder
Wolfsgegner
entgegnen.
Der
Wolf
hat
dort
nichts
zu
suchen! Er gehört nicht in unsere Kulturlandschaft!
„ALLES“,
sage ich!
Denn
richtig
ist,
all
diese
Dinge
stehen,
liegen
verteilen
sich
in
ein
und
demselben
Lebensraum,
den
sowohl
der
Wolf
als
auch
der
Mensch
zur
Verfügung
hat
und
nutzt.
Und
wir
müssen
uns
immer
wieder
vergegenwärtigen,
wir
hatten
den
Wolf
in
Mitteleuropa
ausgerottet
und
er
kehrte
Ende
der
1990er
-
Jahre
in
die
von
uns
gemachte
Kulturlandschaft
-
seine
ureigenste
Heimat
ohne
unser
Zutun
ganz von alleine zurück.
Und
er
kommt
prima
in
ihr
klar.
Und
es
ist
nicht
unnatürlich,
wenn
sich
ein
Wolf
mal
einer
Siedlung
nähert
oder
sogar
über
die
Dorfstraße
trottet
-
auch
nicht
am
helllichten
Tag.
In
der
Regel
sind
auch
dies unerfahrene Jungtiere. Ich wiederhole mich hier gerne noch einmal!
Hierfür
möchte
ich
gerne
das
Beispiel
der
Wölfin
„Timisch“
aus
Rumänien
anführen,
sie
ist
jahrelang
tagtäglich
an
einer
immer
gut
besuchten
Bushaltestelle
vorbeigetrottet.
Niemand
nahm
von
ihr
Notiz,
da
jeder
sie
für
einen
Hund
hielt.
Und
dies
aus
dem
einfachen
Grund,
weil
sie
ein
Senderhalsband
trug.
Und
niemandem
ist
etwas
geschehen,
genauso
wenig
wie
bei
uns
in
Deutschland, seit der Wolf sich hier wieder angesiedelt hat.
Müssen
wir
nun,
da
der
Wolf
wieder
da
und
auf
dem
Vormarsch
ist,
unsere
Freizeitaktivitäten
einschränken oder gar einstellen?
Nein!
Die
Vergangenheit
und
damit
meine
ich
den
Zeitpunkt
als
der
Wolf
bei
uns
wieder
aufgetaucht
ist
bis
heute
hat
gezeigt,
dass
unter
den
jetzigen
Bedingungen
keine
Gefahr
von
wildlebenden
Wölfen
für
den
Menschen
ausgeht.
Dies
bedeutet,
dass
wenn
Wölfe
bei
ihnen
vorkommen,
ihre
Freizeitaktivitäten im Freien nicht gestrichen sind.
Sicher
sind
bei
einem
Zusammentreffen
ein
paar
Verhaltensmaßregeln
wie
oben
beschrieben
einzuhalten,
die
gleichfalls
für
Kinder
und
Erwachsene
gelten.
Dabei
ist
es
egal,
ob
sie
nun
dabei
einem Wolf oder gleich einem ganzen Rudel begegnen.
Wichtig
ist
immer
ein
offener
Umgang
mit
dem
Thema
durch
Information
von
öffentlichen
Stellen
wie
der
Politik
oder
Leuten
die
sich
mit
dem
Wolf
in
seiner
Ökologie
und
Biologie
beschäftigen.
Kontaktieren
sie
mich
gerne!
Seien
sie
neugierig
und
informieren
sie
sich
selbst,
sprechen
sie
mit
ihren
Kindern
über
das
Thema
Wolf.
In
Sachsen
z.
B.
wird
der
Umgang
mit
dem
Wolf
bereits
in
den
Kindergärten
und
Grundschulklassen
erläutert.
In
Polen
schon
seit
ewigen
Zeiten.
Und
es
funktioniert.
Denn
überall
dort,
wo
der
Wolf
nie
ausgerottet
war,
ist
der
Umgang
mit
ihm
normal
und
möglich
-
und er wird auch gelebt.
In
Polen
an
der
Grenze
zu
Deutschland
liegt
z.
B.
ein
großes
Freizeit-
und
Erholungsgebiet,
mitten
im
Wolfsland,
die
Menschen
gehen
dort
nach
wie
vor
trotz
der
Anwesenheit
des
Wolfes
ihren
Freizeitaktivitäten
nach.
Und
es
gibt
dort
nicht
nur
den
Wolf,
sondern
auch
noch
Bären
und
Luchse
zusätzlich.
W
as
sie
bei
einer
Wolfsbegegnung
NIEMALS
-
unter
keinen
Umständen
machen
dürfen,
ist
das
Tier
füttern
(Konditionierung
auf
Futter)
oder
bei
einer
Begegnung
mit
vielleicht
Welpen,
diese
zum
Spielen
animieren
und
auffordern
(Konditionierung
auf
positive
Reize
durch
z.
B.
Spiel).
Denn
genau
dies
kann
zu
einer
sogenannten
Habituierung
-
zu
einer
Gewöhnung
an
den
Menschen
oder
menschliche
Strukturen
und
zu
ungewolltem
Verhalten
des
Wolfes
und
damit
tatsächlich
zu
gefährlichen Situationen führen. Habituierung in jedweder Form, ist gesetzlich verboten!
Nehmen
wir
das
Beispiel
der
Wolf
würde
von
ihnen
gefüttert.
Es
passiert
zunächst
nichts,
auch
beim
nächsten
Zusammentreffen
geschieht
ihnen
nichts.
Bei
einem
weiteren
„Rendezvous“
haben
sie
aber
nicht
genug
oder
gar
kein
Futter
dabei,
weil
sie
es
vielleicht
schlicht
vergessen
haben.
Der
Wolf,
der
es
aber
gewohnt
ist
von
ihnen
etwas
zu
bekommen,
fordert
dies
jetzt
auf
seine
ihm
eigene
Weise
ganz massiv dennoch ein, schließlich lehrten sie ihm ja, dass er etwas bekommt, wenn sie da sind.
Diesmal
bekommt
er
aber
nichts.
D.
h.
bisher
positive
von
ihnen
ausgesendete
Signale
und
Reize
bleiben
aus,
was
dann
zu
sehr
aufdringlichem,
dreisten
und
im
schlimmsten
Falle
aggressiven
Verhalten
und
somit
zu
gefährlichen
Situationen
führen
kann.
Wölfe,
die
vom
Menschen
konditioniert
wurden,
verlieren
ihre
Scheu.
Auch
diese
sind
nicht
per
se
gefährlich,
aber
wenn
dann
die
Kommunikation
klemmt
und
das
dürfte
in
99,99999999
%
aller
Fälle
der
Fall
sein
-
könnte
es
ungemütlich werden - das muss nicht sein.
Daher
ist
es
auch
eine
weitere
wichtige
Regel,
in
Wolfsgebieten,
Nahrungsreste
immer
verschlossen
zu
entsorgen
um
eine
passive
Konditionierung
auf
Futter
und
damit
eine
Habituierung
auszuschließen.
Fälle,
wo
es
zu
solchen
kritischen
Situationen
kommen
kann,
sind
immer
determiniert
von
den
nachstehend aufgeführten Faktoren, die dabei eine große Rolle spielen:
-
Starke Habituierung - verstärkt durch häufigen Rudelkontakt, verringerte
und konsequenzlose Distanz zum Wolf, keine Vergrämung
-
Positive Konditionierung - Verhaltensverstärkung durch Anfütterung oder Spiel
-
Tollwut - Deutschland gilt jedoch seit 2008 als Tollwutfrei
-
Provokation - in die Enge treiben der Tiere, Stalking
-
Aufsuchen der Wölfe - mit läufigen Hündinnen als Sexualpartner
-
Prädation (wobei Prädation im biologischen Sinne die Beziehung zwischen „Beutegreifer“ -
Prädator
und
Beute
bezeichnet,
welche
vom
Prädator
zwecks
Nahrungsquelle
getötet
und
gefressen wird)
Habituierung - was ist das?