Ursprünglich, war der Wolf auf der gesamten nördlichen Hemisphäre, nördlich des 15. Breitengrades verbreitet. Solange bis der Mensch Ackerbau und Viehzucht zu betreiben begann. Die Anwesenheit des Wolfes in diesem riesigen Gebiet war so gut wie allgegenwärtig. In den Polarregionen Kanadas finden wir ihn heute noch, ebenso wie in den Wüsten Mexikos oder den Waldgebieten Europas. Dies funktioniert aber nur, weil Wölfe unglaublich anpassungsfähige Überlebenskünstler sind, die nicht auf einen bestimmten Lebensraum festgeschrieben sind. Ihre Areale sind von völlig unterschiedlicher Natur, von Flachland über Gebirge, Taiga und Tundra ist alles dabei. Gerade heute sehen wir es wieder, dass der Wolf auch in den von uns - und nach unseren Bedürfnissen und Vorstellungen geschaffenen Kulturlandschaften mehr als gut zurechtkommt. Gerade wenn wir uns die initiativ selbständige Wiederbesiedlung Deutschlands durch den Wolf einmal anschauen. Langsam von Osten her ausbreitend, erobert er Schritt für Schritt in zunehmendem Maße angestammte Territorien wieder. Gebiete, die vor seiner Ausrottung in den meisten europäischen Ländern oftmals noch ganz anders ausgesehen haben dürften. Und dennoch, das Multitalent der Evolution „Wolf“ setzt sich auch in dichtbesiedelten Gebieten durch. Um es mit den Worten des leider viel zu früh verstorbenen Erik Ziemen zu sagen: „Der Wolf ist ein Tier der Superlative!“ Aber nicht nur in Mitteleuropa wurde der Wolf ausgerottet, auch in den USA. Zuletzt kam er nur noch in Alaska und im Bundesstaat Minnesota dicht an der kanadischen Grenze vor. Sonst wurde alles ausgerottet, was an Wolfspopulationen da war. Selbst im allerersten Nationalpark der USA dem Yellowstone - Nationalpark wurde er ausgerottet. Und das sogar mithilfe der Parkangestellten, da ihn niemand für schützenswert hielt. Der Wahnwitz dabei Grizzlys und Schwarzbären hielt man für „niedlich“ und ungefährlich! 1995 wurde der Wolf dann in einer bis dahin beispiellosen Aktion im Yellowstone-Park wieder angesiedelt. Ebenso in Idaho. Allen Widerständen zum Trotz! Und sie gedeihen seitdem dort prächtig. Allerdings ist es den Ranchern erlaubt Tiere die das Parkgebiet verlassen zu schießen. Auch ist Gebietsweise die Jagd auf den Wolf derzeit wieder legalisiert worden. Nicht nur durch die menschen-initiierte und durchgeführte Wiederansiedlung wie im Yellowstone, sondern auch wie hier bei uns - kamen sie selbständig über die sogenannten Cascade-Mountains - über die kanadische Grenze in ihre alte US-Heimat zurück. Eine wunderbare Dokumentation hierüber habe ich auch in der Dokuliste benannt: „Expedition Wolf“ - ein BBC-Zweiteiler. Absolut sehenswert. In Deutschland, kamen sie von Westpolen herüber nach Sachsen. Bei uns gilt der Wolf erst seit Ende der siebziger Jahre rechtlich zumindest wieder als streng geschützte Tierart. Eben mit Inkrafttreten der Berner Konvention. Erst danach war eine Zunahme und Ausbreitung dieser wundervollen Tiere wieder zu verzeichnen. Und wir sind meiner Meinung nach gehalten diesen Trend zu unterstützen, wo wir nur können. Nicht nur, weil wir per Recht und Gesetz dazu verpflichtet sind, nein vor allem, weil wir es uns selbst gegenüber schuldig sind. Verpflichtet, für uns und unsere Nachkommen, ein starkes und lebensfähiges Ökosystem zu erhalten, zu schaffen und zu bewahren, in dem man leben kann. Sicher wird es immer Konfliktfelder geben, darauf gehe ich unter dem Punkt der Weidetiere noch ein, aber dennoch wird es funktionieren. Leider   ist   die   Dummheit   der   Menschen   nicht   auszumerzen.   Sie   ist   uns   „intelligenten   Zerstörern“ bedauerlicherweise   immanent   und   so   hat   die   EU   jetzt   im   März   2025   den   Schutzstatus   des   Wolfes von   „streng   geschützt“   auf   „geschützt“   herabgesetzt!   Das   muss   dringend   vor   dem   „Europäischen Gerichtshof“ revidiert werden! - Karelische Population - Skandinavische Population - Baltische Population - Deutsche und Westpolnische Population - Deutsche Flachlandpopulation - Karpatenpopulation - Balkanpopulation - Alpenpopulation - Italienische Population - Iberische Population - Sierra Morena Population Damit diese Populationen auch erhalten bleiben können, muss für jede einzelne der sogenannte günstige Erhaltungszustand oder auch erhaltungsstabile Zustand erreicht werden. Und dafür haben wir Sorge zu tragen (FFH-Richtlinie). Dieser wurde sogar im europäischen Recht verankert und beschreibt einen solchen Zustand wie nachstehend aufgeführt. Aber   auch   dies   wurde   mit   der   Herabstufung   des   Schutzstatus   des   Wolfes   rechtswidrig   in   Gefahr gebracht! Als erhaltungsstabil wird eine Population lt. FFH-Richtlinie angesehen, wenn die nachstehend genannten acht Punkte insgesamt als zutreffend erklärt werden können: 1. Die Population ist stabil oder ist zunehmend. 2. Es ist genügend Lebensraum vorhanden. 3. Die Qualität des Lebensraumes ist gleichbleibend und zukunftssicher. 4. Die Größe der günstigen Referenzpopulation (FRP) ist erreicht FRP = Favorable Reference Range diese bezieht sich auf die Kriterien der sogenannten „Rote Liste“ der „IUCN“ (International Union for Conservation of Nature and Natural Ressources) - Internationale Vereinigung zur Bewahrung der Natur und natürlicher Ressourcen. Dieser Gruppe stehen internationale Größen im Wolfsschutz wie Prof. Luigi Boitani und L. David Mech vor. 5. Die Population ist gleich groß oder größer, als zum Zeitpunkt des Inkrafttretens dieser Leitlinie. 6. Das geeignete Referenzgebiet (Favorable Reference Range FRR) ist besetzt. 7. Der Austausch an Individuen innerhalb von Populationen bzw. zwischen den Populationen findet statt oder wird gefördert. (Mindestens ein Austausch pro Generation). 8. Ein effizientes und robustes Monitoring etabliert ist!
Ursprüngliche Verbreitung
Europäische Populationen - heute
Erhaltungsstabiler Zustand  (günstiger Erhaltungszustand)
Artenschutz - Wolf